Im Januar besuchte ich meine langjährige Freundin Marion und trug unter meiner Jeans eine hauchdünne braune Strumpfhose. Sie bat mich meine Schuhe auszuziehen und ich bemerkte ihren flüchtigen Blick auf meine bestrumpften Füsse und beschloss ganz spontan mich zu outen. Seit meiner frühen Kindheit sei ich fasziniert von Strümpfen und Strumpfhosen, trage diese wann immer es möglich sei. Und seit ein paar Jahren auch Dessous und Heels, dies aber ausschliesslich alleine und nur Zuhause oder in Hotels.
Sie fand das völlig ok und gab mir den Rat, mich doch mal mit Gleichgesinnten auszutauschen. Die Gruppe GWHF wurde mir vor vielen Jahren von einer netten Frau in Bern empfohlen. Ich hatte mich allerdings bisher nie getraut, Kontakt aufzunehmen.
Im Februar schrieb ich schliesslich GWHF an und Petra schrieb mir ein sehr nettes Mail retour und ich meldete mich als „Bettie“, mit Marion als Begleitung, für das Treffen im März an.
Letzten Freitag war es soweit, ich dezent mit Hose und Bluse, Perücke, etwas Lippenstift und Heels, betraten wir, eine Stunde zu früh, dass Al Ponte. Du meine Güte, nur Männer soweit das Auge reichte! Ohne Marion wäre ich vermutlich subito wieder gegangen. Wir suchten uns einen Platz in der Lounge, gleichzeitig traf auch Petra ein und wir hatten ein sehr nettes Gespräch. Etwas später kamen Nicole und Maike dazu und wir hatten auch mit ihnen eine sehr angeregte Unterhaltung.
Beim späteren Gang durch den Speisesaal zu den Tischen, fühlte ich mich aber plötzlich nicht mehr wohl, auch die Vorstellung mit meinem weiblichen Nickname „Bettie“ – den hatte ich erst kürzlich, als Hommage an Bettie Page, meinem Jugendidol, gewählt – löste in mir etwas Unbehagen aus. Die Tischgespräche und die Girls mit denen ich mich austauschte, waren allesamt niveauvoll, spannend und sehr angenehm! Trotz allem fühlte ich mich je länger je unwohler, die Perücke und die geschminkten Lippen, das war nicht wirklich ich. Ich getraute mich auch nicht auf die Toilette, der Gang dorthin und in welche gehe ich denn…
Seither sind nun einige Tage vergangen – Fazit, ich bin vermutlich ein klassischer DWT oder ein Mann mit einem ausgeprägten Strumpffetisch. Zuhause hat es sehr wohl seinen Reiz mich weiblich zu kleiden, aber in der Öffentlichkeit bin ich mir nicht mehr so sicher. Vielleicht ging aber auch alles ein bisschen zu schnell. Ich werde aber sicherlich wiederkommen, es war definitiv eine sympathische Truppe! Das nächste Mal aber vorerst ohne Lippenstift, Perücke und Heels, dafür aber mit meinem richtigen Namen Markus.
Liebe Grüsse
Markus
PS. Sollte sich jemand aus der Region Zürich als Patin zur Verfügung stellen, würde mich das sehr freuen!