Archiv der Kategorie: Bericht

2. Styling-Night

Bericht: Sharon


v.R: Sabine, Sharon, Rolf Organisator, Beraterin
Als das bekannte Zürcher Damen-modehaus modissa an der Bahnhofstrasse am 16. Nov 2017 um 20 Uhr wie gewohnt die Pforten schloss, strömte eine kleine Zahl von Frauen rasch durch den Haupteingang in das Gebäude.
Für einige von ihnen wurde extra die grosse elektrische Glastüre zum Einlass wieder geöffnet. Was ging dort an diesem dunklen und kalten Novemberabend vor sich?
Zum 2. Mal lud die Geschäftsleitung von modissa zu einer Styling-Night speziell für Transgender ein.

Bei der Planung des Abends erhielt das modissa-Team wie beim ersten Trans-Event im Juni 2017 auch dieses Mal Unterstützung von Sharon von Special Trade Schweiz sowie von Rolf Nungesser von der Real Time Society in Zürich, die sich auf die Organisation von Kampagnen, Events und Kommunikation im Detailhandel spezialisiert hat.
Auch an diesem Abend hatte das Team von modissa einige zur Herbst-Wintersaison passende und aktuelle Kleidungsstücke ausgewählt und auf einem Ständer präsentiert. Dabei wurde Wert darauf gelegt, dass die Schnitte dieser Kleidungsstücke helfen, die männliche Anatomie femininer wirken zu lassen.

Dazu wurden feine asiatische Häppchen und Getränke wie Mineralwasser und Prosecco an die versammelten Transgendern angeboten.

Nach kurzer Begutachtung und Erläuterung der zusammengestellten Kleider machten sich die Besucherinnen schon bald auf den Weg, die 6 Etagen des Modehauses auf eigene Faust oder in Begleitung einer modissa-Beraterin zu erkunden. Das Auswählen und die Anprobe bereiteten sichtlich Freude.
Eine bekannte Exponentin des GWHF zeigte sich in eleganter, bodenlanger roter Abendrobe – ein wirklich göttlicher Anblick, doch der Preis des exklusiven Kleides gebot schlussendlich doch, dieses wieder dort aufzuhängen, wo es vor der Anprobe gehangen hatte

Dennoch fanden viele der Besucherinnen etwas für sich persönlich Passendes, denn dank der fachkundigen und geduldigen Beratung fiel es nicht allzu schwer, etwas aufzuspüren, was wirklich von Schnitt, Farben und Grösse passte.
Gegen 23.15 Uhr machten sich die Besucherinnen nach einem erholsamen Bummel durch die aktuelle Damenmode auf den Heimweg. Manche von ihnen trugen stolz ihre neu erworbenen Kleider in einer chicen Modissa-Tasche am Arm, natürlich nicht ohne die angebotenen 10% Rabatt genutzt zu haben.
Der nächste Event bei modissa speziell für weibliche Transgender wird im März oder April 2018 stattfinden. Wir werden rechtzeitig darüber informieren, damit dieser besondere und interessante Anlass von noch mehr Menschen unserer Community besucht werden kann.

Sharon

Schönes Spätherbst-Wetter

Bericht: Rita / Fotos: Stephan


Lise
Das Herbstwetter zeigte sich beim 11. Monatstreffen von seiner schönsten Seite: Die Temperaturen stiegen an vielen Orten auf über 20 Grad. Das wunderschöne Wetter lockte die GWHF Frauen an die Sonne. Sie genossen milde Temperaturen. Es sollte das letzte warme Wochenende 2017 sein. Die Tage werden bald nass und kalt und oft wird eine frische Brise Wind blasen. Das wird die Girls nicht stören. Sie werden Wind und Wetter trotzen.
Monatstreffen
Auf dem Weg zum November-Treffen war viel los auf den Strassen. Die Nerven wurden strapaziert und viel Geduld abverlangt. Der Verkehr stand vielerorts still. Mit grosser Verspätung bin ich in Wangen angekommen.
Beim Apéro wurde es im Foyer mit 24 Teilnehmenden eng. Während die meisten Frauen es sich mit einem Apéro bequem machten, feilten andere am perfekten Posing herum.

Cool meinte eine Cisfrau. Die modisch, elegant und sexy gestylten Frauen haben ihr gefallen.

Marylinne
Im Gänsemarsch stöckelten wir in den Speisesaal. Dabei ist einigen Gästen beinahe die Gabel im Mund stecken geblieben. Eventuell meinten Sie sie seien im falschen Film.
Ob lange oder kurze Kleider, für Party, Business oder Freizeit. Die Frauen mögen die Vielfalt femininer Looks. Vielfalt geht vor Dresscode. Ob die Gäste sich inspirieren liessen? Die Styling-Tricks und die Griffe in den falschen Schrank sind ihnen dabei bestimmt nicht entgangen.
Beim Studium der Speisekarte mit nachfolgendem Dreigänger gingen die guten Vorsätze vergessen, tschüss BMI. Die Korsage wird es schon richten.
Das Make-up musste trotz Trink-Röhrli leiden; die roten Lippen sind verblasst, die Frisur machte schlapp „Update your make up and your look“, herzlich willkommen auf dem Damen-WC!
Janine
Trotz Schminkstress blieb für angeregte Gespräche noch Zeit. Ich nutzte sie um die neuen Aktivmitglieder etwas besser kennen zu lernen. Ihre Sorgen und Ängste sind weitgehenst identisch mit unseren/meinen eigenen. Disziplin sei nötig, Frau müsse verzichten können, verrät mir eine Frau. Wie recht sie hat.
Im Laufe des Abends hat sich bei einigen Frauen die anfängliche Anspannung gelöst, Gelassenheit und das Vertrauen ist dafür eingekehrt. Dazu ist das monatliche Treffen auch gedacht. Teilziel ist damit erreicht worden.
Emma
Die Zeit verging wie im Fluge. Nach kurzem Schlummerdrunk im Foyer trete ich mit dem Gefühl einen wunderbaren Abend verbracht zu haben, die Heimreise an.
Die neue Aktivmitglieder sind: Lise, Marylinne, Janina, Emma
In der Homepage unter über uns kannst du die aktiven Frauen sehen
Ich freue mich aufs Dezembertreffen.
Rita

Mein wahres Leben

Bericht: Rita / Fotos: Stephan


Mein wahres Leben

Hoi zäme,
bereits vor Jahren besuchte ich die Webseite von GWHF und bekam damals das Gefühl, dass es sich um einen reinen „Crossdresser“ Treff handelt und ich mit meinen verwirrenden Gedanken, da eher fehl am Platz bin. Seit meinen letzten zwei besuchen musste ich mein Missempfinden revidieren.

Olivia

 

Seit 2 ½ Jahren nehme ich gegengeschlechtliche Hormone zu mir und lebe seit einem Jahr (24/7) mein wahres Leben. „Ich war innerlich immer ein Mädchen und jetzt werde ich langsam zur Frau“.

Hat die Seele ein Geschlecht? Mit dieser Frage beschäftigte ich mich mein halbes Leben lang und kam für mich zum Schluss, eher nicht! Woher stammt denn meine Unstimmigkeit? Ich bin eine Frau, die ihr bisheriges Leben als Mann verbracht hat und dabei meistens sehr glücklich war. Etwa seit meinem fünften Lebensjahr weiß ich von meiner Unstimmigkeit und konnte sie lange nicht verstehen und annehmen. Viele spontane Handlungen öffneten mir mit der Zeit die Augen und ich begann ganz langsam dazu zu stehen. Lebte meine weibliche Seite im Versteckten bis ich dann soweit war und mein sogenanntes „Intig“ abschließen konnte. Es dauerte weitere Jahre um einzusehen, dass ich diesen Weg gehen muss. Es nicht anders geht, bis es Stimmig wird. Trans* bedeutet für mich, die Phase in der ich momentan stecke.

Es brauchte Zeit und Offenheit mir selber gegenüber, um zu erkennen wer ich wirklich bin. Das Gefühl der inneren Zerrissenheit. Es wird oft einfach gesagt, wir Trans*Menschen leben im falschem Körper. In der Wirklichkeit ist dieses Empfinden aber sehr Individuell. Es können Jahrzehnte vergehen bis diese Diskrepanz zum Vorschein kommt und sich festigt. Es sind einzelne Teile des Körpers die ich nicht als Stimmig empfinde und dieses Empfinden erfahre ich auch nicht konstant, sondern bemerke es weitgehend unbewusst und unterschwellig. Es sind die kleinen Dinge die es ausmachen wie die fehlende weibliche Brust, überflüssiger Penis, Bartwuchs und Körperbehaarung. Aber auch Verhaltensmuster und Bekleidungsvorstellungen die ich deswegen nicht leben durfte. Da es nicht Gesellschaftskonform war oder vom Umfeld falsch interpretiert und verstanden wurde.

Ich traute lange nicht jemanden darauf anzusprechen was mich beschäftigte. Ich war vor der Pubertät eher schüchtern. Wusste auch nicht weshalb ich diese verwirrenden Gefühle empfand und deswegen unstimmig mit meinem Körper war. Erst ab 2001 begann ich es langsam meine besten Freunde zu gestehen, was mich bereits mehr als mein halbes Leben beschäftigt. Aber ich wusste damals noch nicht das eine „Transition“ möglich ist und wie weit ich bereit bin zu gehen, oder ob ich diesen Weg überhaupt gehen möchte. Ich hatte auch Angst davor mich psychisch beurteilen und als Krank deklarieren zu lassen und mich so gesellschaftlich wie auch wirtschaftlich in den Abgrund zu werfen. Auch hemmte mich die Vorstellung von operativen Eingriffen und den enormen Kosten die anfallen. Zehn Jahre später, weiß ich das ich mich dagegen nicht wehren kann und den ganzen Weg gehen muss, um zur Ruhe und so zu mir selbst kommen kann.

Ich lernte mein Verhalten in Situationen zu beobachten, zu reflektieren und auf die inneren Bilder zu hören. Die kleinen funken die vom Unterbewusstsein kommend durch das Gehirn blitzen. Diese und andere Gedankengänge führe über die Planung dem Frau sein mehr Freiraum zu geben, bis zur unausweichlichen Entscheidung. Ich mag mich noch gut an den Moment erinnern, als ich alleine zu Haus und fertig gestylt vor dem Spiegel stand und für mich einsehen musste, dass ich den „point of no returne“ bereit überschritten hatte. „Das bin ich!“ Ich werde meinen Körper entweder angleichen oder meinen Frieden mit ihm schließen müssen. Ich habe dann wirklich verstanden, dass ich etwas ändern musste, um glücklich zu sein. Meine inneren Bilder sind seit dem ich auf dem Weg bin sanft geworden. Ich erlebe fast ständig den Zustand des Flow. Als wäre dieser Weg für mich bereit vorgeschrieben. Ich liebe Philosophien und stehe auf Wissenschaften. Etwas zu hinterfragen und Steine umzudrehen. Trotzdem verspüre ich den Sog des Flusses, der mir scheinbar den freien Willen entzieht.

Meine Diskrepanz äußert sich vor allem beim Körper. Mit Veränderung der Körperaspekte durch Hormone ist ein großer Schritt möglich, doch bleiben diverse Körperelemente so wie bisher und können nur medizinisch angepasst werden. Dies sind rein Körperliche Aspekte, wohl natürlich im alltäglichen mit der „richtigen“ Kleidung kaschiert werden können. Die Darstellfunktion der Kleidung ist mir seit dem ersten Schuljahr bereits aufgefallen, als ich das Buch vom tapferen Schneiderlein las. Die Reaktion der Mitmenschen, angeschaut, beurteilt und eingeschachtelt zu werden. „Ich bin was ich aus mir mache, bekleide meinen Körper nach meinem Selbstbild zur Identifikation und zur Kommunikation.“ Nicht die Haut empfinde ich als Körpergrenze sondern die Kleidung. Trotzdem bleibt die Haut auf dem Körper und auf den bauen wir unsere gesehene Persönlichkeit auf. Von der Kleidung, über das Bewegungs- und Verhaltenmuster, die uns weiter formen zur Stimmlage oder der Melodie die wir verwenden. Um als wir selber wahrgenommen zu werden. Wir verwenden so viele aufgesetzte gesellschaftliche Attitüden um uns voneinander zu unterscheiden oder eben gerade das Gegenteil, zur Identifikation. Und wenn der Geist mit der Materie nicht übereinstimmt? Wie soll mit solch einer Einschränkung je eine Kommunikation entstehen, die nicht zwangsläufig ins Missverständnis führt.

Rita kam wegen dem Bericht auf mich zu, aber irgendwie wollte ich nicht schreiben wie ich den Abend empfunden habe.

Einerseits sehen ich mich nach meiner weiblichen Natürlichkeit, andererseits kenne ich meine Verkleidungslust. An den beiden Abenden habe ich mich zu sexy gegeben, was sicher auch eine Seite von mir ist. Doch meistens bin ich ein Freakgirl. Ich liebe Skate und Snowboarding, rase gerne mit dem Bike Berge hinunter und wenn ich am Meer bin, packe ich das Surfboard aus. Nebenbei gehe ich Klettern oder bin irgendwo in der Natur unterwegs. Und wenn ein Feuer zum Grillen gemacht werden muss, dann mach ich das. Also richtig ein sportliches Naturmädchen. Mit mir kann man Pferde stehlen und ab und zu habe ich auch gerne leicht einen Sitzen.

Im nachhinein reflektiert, war der Abend für mich reine Fashion Show und ich sah in vielen Gesichter, mich vor 10 Jahren.

Schön war’s, aber einfach viel zu kurz. Freue mich schon auf mein nächstes Treffen mit euch 😉

Liebe Grüsse Olivia

Oktoberfest

Bericht: Rita / Fotos: Stephan


Das 10. GWHF Monatstreffen 2017 stand im Zeichen des Oktoberfestes

30 Frauen sind am 7. Oktober 2017 zum Monatstreffen nach Wangen gekommen. Das ist Teilnehmerrekord 2017. Auch drei junge Lehrtöchter gesellten sich zu uns.

Sie wollen sich für ihre Vertiefungsarbeit „Transgender“ informieren. Wo gibt es bessere Infos als von direkt Betroffenen!
Die Vertiefungsarbeit ist für alle Lernenden ein Pflichtteil der Lehrabschlussprüfung vom (ABU) Allgemeinbildenden-Unterrricht.

Wird das 10. GWHF Monatstreffen zum Oktoberfest avancieren Dazu fehlen nur noch Gickerl, Mass, Bayernmusik, Dirndl und die Lederhose.

Einheitsbrei
Dirndl ist nicht
jederfrau Sache
Einige GWHF-Frauen haben sich zum „GWHF- Oktoberfest“ aufgebrezelt. Wer gut aussehen will braucht viel Vorbereitungszeit: Dirndl aussuchen, Mieder schnüren, Zöpfe flechten, Make-up auflegen und die Nägel lackieren.

Dirndl kleidet Frau
besser als Lederhose
Die feschen Dirndl sieht man beim GWHF seit einigen Jahren. Für einige ist ein solches zu tragen schon Pflicht geworden – ob frech oder ganz traditionell. Die Frauen betonen ihre Weiblichkeit gerne mit einer Tracht.

Mini-Dirndl
die freche Variante
zum Original
Madln in Lederhose? Das ist, so hoffe ich, ein Modetrend der schnell wieder vorbei ist. Ein Dirndl kleidet die Frau viel schöner als die kurzen Krachledernen es jemals können.

Beim Treffen waren auch Frauen dabei die sich dem Dirndl standhaft verweigerten. Einheitsbrei ist eben nicht jederfraus Sache.

Dafür sind Dirndl längst zu einem sexy Mode-Statement geworden. Etliche Damen stellen in ihrem freizügigen Gewand offenherzig ihre Reize zur Schau. Viele Dirndl bedecken den Popo nur noch vage. Die Dekolletés zeigen oft mehr als sie verdecken. Statt Mary Janes Schuhe bevorzugen manche Madl High Heels.

Auf dem
Oktoberfest
gibt es keinen
Dresscode
Da wir nicht mehr im Mittelalter leben, als man sich strikt nach seinem sozialen Status zu kleiden hatte, stylen sich die GWHF-Frauen nach modischen Vorbildern oder einfach so, dass sie eine gute Figur machen, recht easy. Auch wenn viele es kaum zu glauben werden: „Lederhose und Dirndl sind mitnichten Pflicht“.
Wetten, im nächsten Jahr wird es wieder einige Dirndl-Liebhaberinnen mehr geben.

Ich wünsche euch jetzt schon viel Spass im Oktoberfest-Look 2019

Rita

Ich bin Marion

Bericht: Marion / Fotos: Stephan


Hallo. Ich bin die Marion, bin 46 und komme aus Frauenfeld. Schon seit mehreren Jahren „kenne“ ich GWHF zumindest aus dem Internet. Da ich jedoch nicht motorisiert bin, hatte mich der Rückweg mit dem Zug zu nächtlicher Stunde bislang stets von einer Teilnahme an einem Treffen abgehalten.

Auf die Idee ein Zimmer im Al Ponte zu nehmen kam ich erst jetzt. Relativ kurz entschlossen hatte ich daher am Freitagmorgen meine Frau gefragt ob es in Ordnung ist, wenn ich heute zu einem Treffen fahre und dann über Nacht wegbleibe. Es war kein Problem und nachdem die Zimmerreservation auch geklappt hatte, meldete ich mich noch rechtzeitig vor dem „Redaktionsschluss“ auf dem GWHF-Portal zum Treffen an.
Nach dem Mittag habe ich mich geschminkt, umgezogen und meinen Koffer gepackt. Dann ging ich zum Bahnhof, habe die Fahrkarte nach Wangen gelöst und noch Lesestoff besorgt. Die Zugfahrt führte mich über Zürich und Oensingen mit Umsteigen an den genannten Stationen und um halb fünf kam ich dann in Wangen an der Aare an. Da ich sehr häufig „en femme“ mit dem Zug unterwegs bin hatte ich keinerlei Bedenken, auch eine etwas längere Zugfahrt zu unternehmen. In Wangen hatte ich dann einen Fussweg von knapp einem Kilometer vor mir und ich musste zwei, drei Mal die Karte auf dem Handy konsultieren um den richtigen Weg zum Al Ponte zu finden. Ein Teil des Weges war mit Kopfsteinpflaster bedeckt und so war ich froh, dass ich die Reise mit den Sneakers angetreten und meine Pumps im Koffer gelassen hatte.
Als ich beim Al Ponte ankam, fuhr gleichzeitig ein Reisecar vor und als ich an der Reception einchecken wollte, kam mir der Reiseleiter dieser Gruppe nur knapp zuvor. Keine zwei Minuten später war die Lobby mit Leuten, Gepäck und Handorgel-Koffern gefüllt (es war offenbar ein Akkordeon-Orchester) und ich musste wohl oder übel warten, bis die Gruppe abgefertigt war. Das ging glücklicherweise erstaunlich schnell, die Mitglieder des Orchesters nahmen offenbar keinerlei Notiz von mir und dann konnte auch ich einchecken. Die Bedienung war sehr freundlich und mit der Reservation hat alles geklappt und um 17:00h konnte ich mein Zimmer beziehen (die Zimmer sind übrigens sehr schön und neu – kann ich nur empfehlen). Danach habe ich mich ein wenig im Hotel umgesehen und am Empfang noch den Ort für das Frühstück in Erfahrung gebracht. Wieder auf dem Zimmer habe ich noch ein wenig gelesen und ferngesehen. Kurz vor sieben habe ich mein Make-Up aufgefrischt, die flachen Schuhe durch Pumps ersetzt und die Lobby aufgesucht.
Ein paar Mädels waren schon dort und weitere fanden sich auch schnell ein. Einige „kannte“ ich schon von Berichten von früheren Treffen. Ich wurde offen und freundlich empfangen und mit der einen oder anderen ergaben sich bereits erste Gespräche.
Nach dem Wetterumschlag vom letzten Mittwoch war dieses Treffen ja definitiv als erstes „Herbsttreffen“ zu bezeichnen. Entsprechend unterschiedlich waren die Outfits der Mädels. Von „noch sehr sommerlich“ bis hin zu „für kühlere Abende geeignet“ war alles vertreten, wobei die Damen in Hosen (zu denen auch ich zählte) schon deutlich in der Unterzahl waren.

Nachdem die Runde vollzählig war, wechselten wir von der Lobby ins Restaurant, bestellten das Essen und führten die Gespräche fort. Obwohl nach dem Essen eine gewisse Rotation an den Tischen stattfand, konnte ich mich in der viel zu kurzen Zeit natürlich nur mit ein paar wenigen Leuten intensiver austauschen. Es war für mich sehr interessant, die Entwicklungen / Geschichten / Motive und Lebenssituationen von anderen zu erfahren, von sich etwas zu erzählen und zu sehen, wie verschieden die Wege zum Teil sind und wo doch auch Gemeinsamkeiten bestehen. Obwohl ich schon seit ein paar Jahren als Frau unterwegs bin und eigentlich auch immer „raus“ gehe, hatte ich bislang noch nicht sehr viel Kontakt mit Gleichgesinnten. Insofern eine neue Erfahrung für mich.

Überhaupt hat mich die „Mischung“ und breite von GWHF beeindruckt. Hier hat es Platz für Teilzeitfrauen wie mich aber genauso auch für TS in und nach der Transition, Angehörige oder wen auch immer mit Interesse am Thema und alle Leute die ich getroffen hatte, waren offen und kamen auch so auf einen zu. Dies trifft natürlich auch für die Betreiber und das Personal des Al Ponte zu, welche den Rahmen dafür ermöglichen.

Viel zu schnell löste sich die Runde gegen zwölf Uhr auf und wir verabschiedeten uns voneinander. Einige gingen noch in den offenbar berühmt-berüchtigten „Rank“ aber davon sah ich ab, da ich müde war und so suchte ich mich mein Zimmer auf.

Nach einer nicht allzu langen Nacht und einer erfrischenden Dusche zog ich mein Outfit für die Rückreise an (Männersachen hatte ich gar keine dabei), schminkte mich und ging dann frühstücken. Danach packen, auschecken und die Rückreise antreten. Um halb elf war ich wieder zu Hause und auch auf der Rückreise lief wie erwartet alles glatt.
Und nun sitze ich am Nachmittag hier am PC und schreibe wie mit Rita vereinbart den Bericht zum Monatstreffen. Meinem ersten, aber nicht meinem letzten Treffen.
Eure Marion.

Weitere Fotos

 

Mein erstes Monatstreffen

Bericht: Lise / Fotos: Stephan


Einleitung:
Lisa hat diesen Monatsbericht zweisprachig, in französischer- und in deutscher Spache geschrieben. Das ist ein Novum für den GWHF. Finde ich beachtenswert! Rita

Fotos vom Juli Monatstreffen 2017

Andreas ganz spezieller Tag

Bericht: Andrea / Fotos: Stephan


In meiner Agenda steht am Freitag 7. Juli dick unterstrichen, 19 Uhr GWHF.
Das ist immer ein ganz spezieller Tag. Den wollte wir uns – meine Freundin und ich – nicht entgehen lassen.
Es fand das 7. GWHF Monatstreffen 2017 statt, zu welchem sich viele hübsche, zurecht gemachte Frauen auf den Weg nach Wangen machten.

Meine Vorfreude war so gross, dass ich 1 Stunde zu früh bei meiner erstaunten Freundin Nadine eintreffe.
Zusammen nahmen wir die 20-minütige Autofahrt nach Wangen unter die Räder.
Wir wussten zum Voraus, dass die Frauen beim Stylen alles geben um beim Treffen zu Punkten. Doch da stand sie der absolute Hingucker. Sie trägt ein langes, weisses Kleid mit Schleier und Blumenstrauss in der Hand. Durch ihr Lächeln verrät sie, dass sie glücklich ist in Wangen zu sein. Es stellte sich schnell heraus, dass sie nicht zum GWHF-Treffen kommt. Es soll der schönste Tag in ihrem Leben werden, den Hochzeitstag.

Vorbei an der Hochzeitsgesellschaft gelangten wir zu den Frauen auf der Terrasse, wo wir uns herzhaft begrüssten. Die Tische füllten sich langsam und die Gespräche nahmen ihren Lauf, bis mit grosser Verspätung auch Rita eintraf. Nach ihrer Begrüssungsrunde ging sie verantwortungsvoll ihrer Aufgabe nach und kontrollierte wer sich angemeldet hat und wer eben nicht. Dabei möchte ich erwähnen, dass sich immer wieder Leute anmelden und nicht kommen was gar nicht gut für Ritas Nervensystem ist!

Das Wetter war trotz angesagtem Gewitter super und die Stimmung toll, so dass der Abend im Nu vorbei war. Die fortgeschrittene Zeit machte sich durch die ersten sich verabschiedenden Frauen bemerkbar.
Es war ein schönes Treffen. Wir lernten neue Gesichter kennen, lachten viel und führten interessante Gespräche, auch Frauenwitze fehlten nicht.
Das Verabschieden fiel uns wirklich schwer.
Wir freuen uns schon aufs nächste Treffen.

Monatstreffen Juni 2017

Bericht: Rita / Fotos: Stephan


Lasst euch von den Föteli mit den schönen GWHF-Frauen vom Juni Monatstreffen inspirieren. So schön und so glücklich können GWHF Frauen sein. Die Luft im Alponte ist heute Testosteron frei, was eigentlich untypisch für den Juni ist. Die Glückseligkeit kann man in den Gesichter sehen. All das wirst du doch nicht verpassen wollen! Auch du kannst so gut aussehen. Das Treffen wird dir die nachfolgende Zeit nachhaltig versüssen.

Komplimente von den Alponte Gäste waren nicht zu überhören. Unser Styling und die schönen langen Beine wurden neidisch bewundert. Mich freut es sehr, dass der Aussenwelt unser „Tun“ nicht mehr fremd ist. Die Akzeptanz nimmt stetig zu. Warenhäuser, siehe Modissa, erkennen uns als potentielle Kunden, organisieren für uns Styling Events. Es ist vieles in Bewegung geraten, auch dank euch aktive GWHF-Frauen.

Wir müssen zeigen, dass Trans*menschen eben nichts exotisches oder sexuell Verruchtes sind, sondern ganz normal, wie du und ich quasi.»

Fotos vom Juni Monatstreffen 2017

Exklusiver Shoppingabend

Exklusiver Shoppingabend bei Modissa in Zürich

Am Donnerstag 01. Juni 2017 lud das bekannte Damenmodehaus modissa in Zürich zu einem Shoppingabend exklusiv für Transgender ein. Knapp 20 modeinteressierte Damen folgten der Einladung und wurden mit einem feinen Prosecco empfangen. Die bekannte Stylistin und Beraterin Melanie Albisser demostrierte an einigen Kleidungsstücken, wie sich die typisch männlichen Ausprägungen der Körper-Anatomie mit einfachen Tricks austricksen lassen. Bei Sandwich und Prosecco stellte sich der Lerneffekt rasch ein. Im Anschluss durfte durch die 6 Etagen des Modehauses flaniert werden, um auf jeder Etage andere Modelabels und Stilrichtungen zu bewundern und auch dies und das anzuprobieren. Für die Beratung standen neben Melanie Albisser auch erfahrene Beraterinnen von modissa bereit. Ganz erstaunlich, wie sich die eine oder andere Teilnehmerin durch ein neues Outfit völlig verwandelte und viel Feminines versprühte. Die Modissa-Garderobe konnte durch eine Auswahl an Damenschuhen und Perücken von Special Trade Schweiz komplettiert werden.
Jede Teilnehmerin erhielt zum Abschied ein „Goodie-Bag“, das neben einem Styling-Heft auch einen Einkaufsgutschein bei modissa enthielt.

Eine Fotografin hielt viele spannende Momente mit der Kamera fest. Die Fotos werden wir kommende Woche erhalten. Wer von den Teilnehmenden Interesse hat, Bilder davon downzuloaden, gibt bitte Sharon kurz Bescheid. Ihr werdet dann den Download-Link erhalten. Bitte denkt dabei aber an den Schutz der Privatsphäre und stellt keine Bilder ins Netz oder in soziale Netzwerke, auf denen andere Personen als ihr selbst zu erkennen seid!
Nachdem bereits an der Veranstaltung vielfach der Wunsch geäussert wurde, einen Event dieser Art zu wiederholen, sagte modissa zu, voraussichtlich zur Herbst-/Wintersaison einen weiteren Event für unsere Community zu organisieren.
Dass ein Modehaus sich so offen zur Trans-Community bekennt, ist in dieser Form erstmalig und einzigartig in der Schweiz. Sharon wird in den nächsten Tagen Namen von modissa-Beraterinnen erhalten, die direkt kontaktiert werden können, um einen betreuten Shoppingtermin vereinbaren zu können. Damit sollen vor allem denjenigen, die Berührungsängste beim Ausgang en femme haben, ein niederschwelliges Angebot zum Betreten eines Modegeschäftes gemacht werden.

Sharon
Special Trade Schweiz

Monatstreffen April 2017

Bericht:   Lena /  Layout:  Rita  / Fotos:   Stephan


Alte Bekannte, neue Bekannte

Nun meine Lieben, es ist schon eine Weile her, seit ich zum ersten Mal bei Euch zu Gast war. Und obwohl ich nach wie vor ein Exot unter Euch bin, fühle ich mich total
locker und freue mich jedes Mal auf den nächsten Ausflug nach Wangen an der Aare, auf Begegnungen mit den Frauen, die sich wie ich Gedanken über ihr Aussehen machen.
Für diejenigen, die mich noch nicht kennen: Mein Name ist Lena, 49, ich bin gelernte Modedesignerin und Stylistin und führe zwei Modeboutiquen in der Bern Stdt und Bern Bümpliz. Mode & Styling ist meine Leidenschaft. Ich liebe Herausforderungen, beobachte gerne und lerne immer wieder was Neues dazu.
Meine Vision ist, eine Frau so blendend anzuziehen, dass man eine Sonnenbrille brauchen würde, um sie anzusehen; einfach klasse, schmeichelhaft und individuell,

egal in welchem Style. Ja, ich bin eine hoffnungslose Weltverschönerin, gleichzeitig aber selbstkritisch und anspruchsvoll. Mein Styling überlege ich mir ganz genau und bin nicht so schnell damit zufrieden. Und weil ich in der Modebranche tätig bin, fühle ich mich fast verpflichtet, authentisch, sogar vorbildlich zu wirken.
Nach meiner Farb/Typ Analyse bin ich ein True-Sommer. Das bedeutet, dass mir die kalttönigen, resp. mit einem Blau-Anteil, Farben stehen. Das können sowohl entsättigte Pastell-, wie auch gesättigte, leicht getrübte kräftige Farben sein. Von Natur her habe ich einen klassischen weiblichen Körperbau, der an eine Sanduhr erinnert. Ich bin mittelgross und schlank, trotzdem sind meine Formen gerundet ohne hervorstehende Knochen. Die Proportionen Oberkörper – Beinen, Taille – Hüften sind gut ausgewogen. Je nach Lust und Laune kleide ich mich sowohl sportlich-elegant, wie auch verführerisch, extravagant oder glamourös an. Dazu trage ich gerne Highheels, um meine Beine optisch zu verlängern. Heute habe ich mich für einen sportlich-eleganten Stil entschieden, jedoch in dramatischen Komplementärfarben Türkisgrün und Himbeerrot. Die Komplementärfarben sind zwei Farben, die im klassischen Farbkreis gegenüberstehen und zusammen gemischt eine Grau/Schwarz ergeben. Es kann auch eine Gelb-Violett oder eine Orange-Ultramarin komplementäre Kombination sein, die unerwartet spannend und trotzdem harmonisch aufs Auge wirkt. Aber weil ich ein Sommer-Typ bin, sind die Farbtöne mit Gelb, ausgenommen kalte entsättigte Zitronengelb, die mir nicht gut stehen. In der Regel ziehe ich mich aber in mehr als zwei Farben an. Abgesehen davon, dass es ganz schwierig ist, absolut Ton-in-Ton Farbe zu treffen, langweilen die zwei Farben sehr, vor allem, wenn sie von oben nach unten „geschichtet“ werden.Zum Beispiel ein roter Kopfschmuck, danach ein weisses Oberteil, danach ein roter Rock, danach die weissen Strümpfe und anschliessend die roten Schuhe. Viel besser wäre zum Beispiel ein roter Kopfschmuck, rote Bluse, weisser oder noch besser Rot-Weiss gemusterter Rock, (lieber) Strümpfe in Hautfarbe und anschliessend die roten Schuhe.
Nun zurück zu meinem Outfit. Meine Veston in Himbeerrot und Jeans in Türkisgrün habe ich mit einer weissen Bluse als Kontrast kombiniert. Zum Gesicht getragen hat Weiss ausserdem immer eine auffrischende Wirkung. Die Krönung eines Outfits sind die Accessoires. Und weil sie auch Stil, resp. Charakter haben, sollten sie nicht nur nach Farbe, sondern auch nach Form und Material abgestimmt werden. Nun habe ich mein sportlich-elegantes Look durch Ton-in-Ton lasurblauen Pumps mit dicken Absätzen, schmalem Ledergürtel und einer geräumigen Henkel-Tasche ergänzt. Ganz besonders möchte ich was zu Foulards und Schmuck sagen. Es können nicht zu viele Foulards und Schmuck in der Damengarderobe sein! Gewusst wie, kann man damit ein Look total aufpeppen oder sogar verändern.  Dieses Mal habe ich meinen Look mit einem bunten Türkis-Pink-Hellblau Foulard aus Batist – dünnem Baumwoll-Stoff und einem Ohrringen/Ring-Set aus Silber mit synthetischen Türkissteinen aufgepeppt. Eine Uhr mit dem hellblauen Lederarmband dazu – und schon fertig mein Style für heute!
Weil ich an einem neuen Projekt zum Thema Styling arbeite und weil ich es gegenseitig bereichernd finde, wenn auch die biologischen Frauen an dem Anlass teilnehmen, habe ich dieses Mal meine Kollegin mitgebracht. Olga ist eine junge (28), schlanke und überdurchschnittlich grosse Frau. Ihr typischer Model-Körperbau mit geraden Schultern, langen Beinen und Armen, schmalen Hüften und wenig Busen wird als „column“ bezeichnet. Generell trägt sie gerne weitschweifende, trapezförmige, manchmal auch androgyne Kleider in dramatischen Farben Schwarz, Weiss oder Rot, auch gestreift oder kariert, dazu flache Ballerinas und quadratische mittelgrosse bis grosse Taschen, sowie ein Klatsch oder Shopper.
Nach meiner Farb/Typ Analyse ist sie ein True-Winter. Das bedeutet, dass ihr auch die kalttönigen Farben – entweder glasklare Pastell- oder im Gegensatz zum Sommer-Typ, ganz kräftig gesättigte Farben stehen. Der Winter-Typ hat viel Kontrast im Gesicht und hiermit ist der einzige Typ, dem Schwarz so richtig schmeichelt. Heute hat Olga sich für einen casual-minimalistischen Stil entschieden. Zu einem schwarzen Shirt und breiten, Schwarz-Weiss gestreiften ¾ Hosen trägt sie eine enge Lederjacke und wenig Schmuck in Silber. Ihre Brille in der schwarzen Fassung kontrastiert  perfekt mit ihrem Schneewittchen-Hautton. Die schwarzen, spitzigen Nieten-Ballerinas und ein Love MOSCHINO Klatsch mit einem Pop-Art Motiv, teilweise auch mit den Streifen, runden ihren imposanten Look ab. Olga ist experimentierfreudig und offen für die neuen Erfahrungen. Auf meine Frage nach dem Anlass, was ihr am besten gefallen hat, spricht sie über ausgezeichnet positive Stimmung, voll von Leben, Weiblichkeit und Emotionen und hofft auf ein baldiges Wiedersehen.
Ein anders Mädchen mit strahlendem Gesicht eilt sich mir entgegen: „Ich freue mich so sehr, dich hier zu treffen!“ Und ich freue mich auch. Caroline und Bruno habe ich vor ein paar Monaten in HAB Zürich kennen gelernt, damals kurz vor ihrer Hochzeit. Zu ihrer Person sagt sie: „Ich selbst bin jetzt endlich in meinem Geschlecht angekommen, wie ich es schon seit meiner Kindheit wünschte und wollte. Ich war nie etwas anders oder jemand anderes als eine Frau, und das sage ich auch im Interview mit dem SRF DOK. Da bin ich eine Auserwählte an dem Projekt. Heute bin ich glücklich verheiratet und versuche soviel wie möglich Trans*personen zu helfen und sie zu unterstützen, wo und wie ich kann. Zurzeit versuche ich zwei Projekte aufzuziehen, das erste ist ein Anlass in Schaffhausen-Region zu organisieren und das andere ist ein Buch zu schreiben“.  Zum Event ist sie gekommen, um neue Kontakte zu knüpfen und nette Leute zu finden, was sehr gut geklappt hat. Ausserdem wollte sie danach fragen, wo man grosse Schuhe zu erschwinglichen Preisen finden kann. Der Event selbst fand sie sehr gut und angenehm, wenn da nur nicht die Preise vom Al Ponte wären. Ausserdem ist es nicht gerade um die Ecke.
Eine weitere neue Schönheit ist mir sofort aufgefallen. Tina hat mich mit ihrer schlichten Eleganz und Weiblichkeit beeindruckt. Wir haben uns leider sehr kurz unterhalten, dafür erklärte sie sich bereit meine Fragen nachträglich zu beantworten. Auf das Event ist sie erstmals durch eigene Internet-Recherche vor ein paar Jahren aufmerksam geworden. Unter anderem suchte sie nach Antworten ob es gleichgesinnte Menschen gibt – und was die offiziellen Unterschiede zwischen CD, TV, TS etc. bedeuten. Aber auch nach Anlässen und Events suchte sie bei Tante Google, weil sie rausgehen und gleichgesinnte Menschen treffen wollte.
Dank den Informationen auf GWHF wusste sie, dass sie nicht alleine ist und wagte dann die ersten Schritte nach Oensingen und Kloten – zum Tanzen und Quatschen. Das GWHF rückte vorerst und leider in den Hintergrund… Aber dank ihrer lieben Beziehung und möglicher Offenheit zu leben, beschloss sie einen Besuch der GWHF im Al Ponte abzustatten. Sie hofft darauf, dass durch die Offenheit sich noch einiges positiv ändern wird. Tina liebt schöne Kleider, Mode und Design – Beauty und Fashion – und will am liebsten stilvoll, natürlich und modisch als Dame shoppen gehen. Aber ja, sie gibt zu, dass sie ihre Shorts liebt und will es ihren Beinen nicht vorenthalten…
Da sie alleine ans treffen ging – war ihre Erwartung, dass sie schnell Anschluss findet und nicht abgestossen wird. Das hat alles super und wunderbar geklappt – und das hat sie überaus glücklich gemacht. Die Erwartungen wurden sogar übertroffen, als sie nach dem Anlass noch gemeinsam in den Ausgang nach Bern ging. Als Bernerin erstmals in einer Gruppe und bekannter Szene unterwegs zu sein war aufregend und schön. Besonders haben ihr die Gespräche, die Offenheit, Natürlichkeit und Lockerheit gefallen. An dieser Stelle herzlichen Dank an Regina für den Startschuss/Integration am Apéro und Essen sowie allen anderen Anwesenden am Tisch – es war mega.Ja, es war ein schöner erster Abend im Al Ponte – und es wird bestimmt nicht ihr letzter sein. Sie freut sich über die kommenden Gespräche und das Kennenlernen von den GWHF. Gut, dass es die GWHF gibt. Die Idee und Konzept dahinter findet sie absolut spitze und unterstützend und sie hofft darauf, dass sie noch ganz viele lange Jahre weiter bestehen bleibt.
Auch für mich persönlich sind aus diesen Treffs so einige tolle und warmherzige Bekanntschaften entstanden. In der Zwischenzeit auch ausserhalb von GWHF ziehe ich gerne mit den Mädels durch die Berner Altstadt. Die neuen Erfahrungen aus Trans*Szene reizen und sensibilisieren mich gleichzeitig. Am besten gefällt mir, wie die Mädchen selber mit dem Thema umgehen – ganz natürlich und locker. Was mir ein wenig fehlt ist eine aufrechte Körperhaltung mit einem hoch gehobenen Haupt. Dass die Mädchen nicht immer durchkommen, ist mir klar. Aber wenn man mich fragt, wenn auffallen, dann schon mit Stolz und Klasse. Ich mag Euch!

Lena

Fotos vom GWHF Monatstreffen April 2017