Es war an einem regnerischen mit Wolken verhangener Samstag im Oktober, als GWHF Frauen sich mehrere Stunden vor die Spiegeln stellten und nach passenden Klamotten wühlten. Sie wollten für das GWHF Monatstreffen ihr Erscheinungsbild ändern und da will Frau nichts dem Zufall überlassen.
Für die Damen bedeutete es viel Vorbereitungszeit: Dirndl aussuchen, Mieder schnüren, Zöpfe flechten, Make-up auflegen und die Nägel mit ungewöhnlichem Nagellack lackieren.
Die feschen Dirndl sieht man beim GWHF schon seit einigen Jahren. Es zu tragen ist schon beinahe Pflicht geworden – ob frech oder ganz traditionell. Andere verweigerten sich dem Dirndl, stylten sich einfach, dass es eine gute Figur macht, recht easy.
Ich will aufbrechen, neue Ziele setzen, neue Wege gehen, neue Erfahrungen machen, mich neu kennen lernen.
Als ich in Wangen ankam waren schon viele Frauen im Foyer beim Apéro, auch neue waren bereits anwesend. Das Restaurant war ausgebucht, nur gut dass wir reserviert haben. Doodle-Anmeldung macht doch Sinn! Schliesslich waren es 32 Leute die gekommen waren.
Nach kurzer Wartezeit, und vermutlich grossem Stress in der Küche kam Bewegung auf. Die Speisen wurden serviert. Das wäre eigentlich keine grosse Sache gewesen, hätten alle noch gewusst was sie bestellten. Während dem Essen, welches nicht über alle Zweifel erhaben war, wurde die Stimmung heiter und die Diskussionen nahmen Fahrt auf. Die Ersteilnehmerinnen haben nach Antworten auf ihre Fragen gesucht.
Bevor Stephans Cam für die Fotosechen mit den Dirndl Frauen startklar war, wollten sie sich noch aufhübschen. Mit einem Sammelsurium von Schminkzeug verbesserten sie den Make- up Look, sorgten für mehr Frische und Ausstrahlung. Mit Smiley face und Duftwolke stöckelten sie danach zur Fotosechen.
Die Mini/Midi-Frauen mussten sich hinten anstellen. Es war kein Platz mehr im WC. Die voluminösen Dirndl nahmen viel Raum in Anspruch.
Wenn wir lange Zeit auf alle hören, braucht es viel,
bis wir uns wieder finden, mutig werden, zu uns ja und ohne Schuldgefühle nein sagen, wenn es für uns nicht stimmt.
Mit den Fotosechen erfreute uns Stephan mit vielen Föteli, es war ein high light. Die Föteli deckten auch unsere/meine Schwachstellen auf. Ich glaube aber, dass wir sein dürfen wie wir sind.
Früher als üblich verabschiedeten sich die Dirndl Frauen. Sie wollten beim Oktoberfest in Bern schunkeln und Masskrug stemmen. Die Frauen ohne Stemmtraining blieben im Alponte, wo sie an der Bar bis Mitternacht über Gott und die Welt diskutierten. Kühle Biere mit schönen Schaumkronen sorgten für Erfrischung. Doch irgendwann war für mich genug, der Nachhauseweg und abschminken dauern.
Also bretterte ich mit 180 Sachen über die Autobahn, drängelte alles zur Seite, ratzfatz war ich zu Hause.
Rita