Bericht: Stefanie / Fotos: Thomas Kern
Nach der letzten Nachtschicht, auf fast direktem Weg, nur schnell zuhause zum umziehen und Make-up auffrischen, sitze ich jetzt bereits wieder im Wartezimmer der Dermatologie des Unispitals in Zürich, für eine weitere Laserbehandlung zur Bartepilation.
Es ist jetzt 07.30 Uhr.
Danach muss ich für nächsten Sonntag das Dolder Hotel hier oberhalb Zürich City rekognoszieren, weil ich dort eine Beratung zwecks weiteren medizinischen Angleichungsmassnahmen haben werde.
Danach muss ich nach Hause, um mich um den Betrieb und die Familie zu kümmern.
Am Abend habe ich dann noch Sprechstunde bei meiner Ärztin in der Fachstelle Luzern.
Transition ist eben kein Sonntagsspaziergang, und fordert so einiges von einem ab.
So Tage, wie heute beflügeln aber auch, ich komme in einen Flow, und geniesse mein Mammutprojekt, mich selbst zu werden.
Jeder getätigte Schritt, belohnt mich mit einem Outcom, deren Summe mir so langsam offenbart, wie wahnsinnig und unendlich erfüllend das erreichen des richtigen Identitätsgefühl ist.
Alleine diese Erfahrung wiegt alle Strapazen dieses Weges mehr als in Gold auf.
Ich frage mich manchmal, ob Cis Menschen dieses Bewusstsein ihrer Identität auch ansatzweise wahrnehmen.
Ich will mit diesen Worten meine Transidentität nicht glorifizieren, aber wenn ich das Positive meines Seins herausfiltere, sehe ich, dass qualitativ, so wie quantitativ doch Erstaunliches hängen bleibt, das mein Leben lebenswert macht.
Liebe Grüsse
Stefanie